Vitamin B1 - Thiamin

Thiamin wird zu den wasserlöslichen B-Vitaminen gezählt. Als Entdecker von Thiamin gilt Casimir Funk, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Thiamin aus Reiskleie isolierte. Die ersten Hinweise auf Vitamin B1 finden sich bereits in Veröffentlichungen aus dem 19. Jahrhundert, als festgestellt wurde, dass Tiere, die mit poliertem Reis gefüttert wurden, die gleichen Symptome aufwiesen wie diejenigen, die an Beriberi litten.

Thiamin - Funktionen

Vitamin B1 hat eine Reihe von wichtigen Funktionen im Körper. In erster Linie ist es an den so genannten zellulären Atmungsprozessen beteiligt. Thiamin spielt eine wichtige Rolle für das reibungslose Funktionieren des Nervensystems, unterstützt das Herz und das kardiovaskuläre System. Thiamin hat nachweislich antioxidative Eigenschaften und ist an der Synthese von Nukleotiden beteiligt. Der menschliche Körper kann Vitamin B1 nicht selbst synthetisieren, daher muss es mit der Nahrung zugeführt werden.

Auswirkungen eines Mangels

Ein Mangel an Thiamin kann durch eine unausgewogene Ernährung, übermäßige körperliche und geistige Anstrengung, übermäßigen Alkohol-, Kaffee- und Teekonsum oder anhaltenden Stress entstehen. Zu den schwerwiegenden Mangelerscheinungen gehören:

Nervenlähmungen,
Muskelatrophie der Gliedmaßen,
Nystagmus,
Gedächtnisstörungen,
Konzentrationsschwierigkeiten,
Herzprobleme,
Verdauungsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit,
chronische Müdigkeit.

Beriberi-Krankheit - Arten der Krankheit

Es gibt drei Arten der Beriberi-Krankheit - trocken, feucht und infantil. Beim trockenen Typ werden Symptome aus dem Nervensystem beobachtet, wie Schwäche, Muskellähmung, Kribbeln in den Füßen und Händen, Bein- und Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Angstzustände, Depressionen und sogar Koma. Beim sogenannten feuchten Typ treten Symptome wie beschleunigter Herzschlag, Blutdruckabfall, Anschwellen der Beine, Lethargie, Gewichtsverlust, Kurzatmigkeit, Fieber und Pleuraerguss auf. Beim infantilen Typ treten ähnliche Symptome wie beim feuchten Typ auf, mit der zusätzlichen Möglichkeit einer Enzephalitis, peripheren Nervenproblemen, Herzversagen oder sogar Stimmlosigkeit (sogenannte Aphonie).

Foto: panthermedia

Wie wird die Beri-beri-Krankheit behandelt?

Die Diagnose spielt eine Schlüsselrolle - ein Arzt, der eine Avitaminose vermutet, ordnet einen Bluttest an, um die Thiamin-Konzentration im Blut zu bestimmen. Anhand der Testergebnisse lässt sich das Ausmaß des Vitaminmangels abschätzen und damit: eine geeignete Behandlung auswählen. In der Regel werden intramuskuläre oder orale Präparate verwendet.

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Produkte, in denen Thiamin enthalten ist

Das meiste Thiamin ist in Leber, Spargel, schwarzen Bohnen, Linsen, Filet und Haferflocken enthalten. Buchweizengrütze, Hirse oder Weizenkleie enthalten etwa 0,5-1 mg Thiamin/100 g. Die geringste Menge des Vitamins ist in Milch, Joghurt, gereiftem Käse, Hüttenkäse und Obst enthalten.

Empfohlene Zufuhr

Die empfohlene tägliche Aufnahme von Vitamin B1 ist wie folgt:

Kinder im Alter von 1. bis 3. Jahren - 0,5 mg,
Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren - 0,6 mg,
Kinder vom 7. bis 9. Lebensjahr - 0,9 mg,
Kinder bis zum Alter von 12 Jahren - 1 mg,
Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr - 1,1 mg,
Männer - 1,3 mg,
Frauen - 1,1 mg,
schwangere Frauen - 1,4 mg,
stillende Frauen - 1,5 mg.

EineThiamin-Ergänzung in Zeiten des Mangels spielt eine äußerst wichtige Rolle. Thiamin ist an einer Reihe von Prozessen im Körper beteiligt und spielt eine wichtige Rolle in vielen Stoffwechselwegen, daher kann ein Mangel an Thiamin zu vielen ernsten Erkrankungen führen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich am besten an einen Arzt, der Tests anordnet, um die Konzentration des Vitamins im Körper zu bestimmen. Im Falle eines Mangels wird er eine entsprechende Ergänzung anordnen.

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