Wenn ein anonymer Alkoholiker zu einem AA-Treffen geht, begrüßt er alle, stellt sich vor und sagt den Satz "Ich bin Alkoholiker und trinke seit x Jahren nicht mehr". Die versammelte Gruppe kann ihm nur beim Wort nehmen, dass dieses 'x Zeit' wahr ist, und glaubt blind an sich selbst, dass auch sie Erfolg haben werden. Die Realität ist jedoch manchmal brutaler. Nur Menschen, die wirklich an sich selbst glauben, können sich von der Sucht erholen.
Manche Menschen trinken, andere rauchen Zigaretten, wieder andere nehmen Drogen. Sie alle sind süchtig. Ihre Gewohnheiten sind schlecht und ihr Lebensstil ist nicht zu loben. Doch die Bevölkerung richtet ihre Aufmerksamkeit auf die genannten Gewohnheiten. Wir achten nicht auf die Details, die unser Leben durch die Sucht vielleicht positiv verändern können.
Ich bin ein Süchtiger. Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich nehme keine Drogen. Ich habe andere Süchte. Ich kann nicht leben, ohne mit Freunden zu interagieren. Die Welt wäre geradezu langweilig und traurig ohne sie. Ich kann nicht Auto fahren, ohne Musik zu hören. Ich mag keinen gewöhnlichen Tee mehr, ich würze ihn mit verschiedenen Spezialitäten. Ingwer, Zimt oder Nelken. Ich kaufe einmal im Monat neue Schuhe und betrachte das als eine große Zeremonie. Ich betrete das Geschäft und stelle mich sofort an das entsprechende Regal und verbringe dort mindestens eine Stunde in Kontemplation.
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Ich kaufe keine Schuhe, die nicht zu meiner Handtasche passen. Dann analysiere ich den Zustand meines Kleiderschranks, denn alles muss zusammenpassen. Dann offenbart sich meine zweite Sucht - Handtaschen, die eine perfekte Einheit mit Schuhen bilden müssen. Mit neuen Ambitionen gehe ich jeden Monat, nachdem ich die Schuhe gekauft habe, in das nächste Geschäft, um eine Handtasche zu kaufen. Zum Glück konzentriere ich mich nur auf ein paar Farben. Ich kann nicht verbergen, dass mich diese Art von Sucht sehr glücklich macht. Mein Geldbeutel leidet, aber meine Seele wird bereichert. Wir Frauen wissen, wie positiv sich das Einkaufen auf unser Leben auswirkt.
"Wir sind auf der Suche nach mehr, wir suchen oft nach dem Ungreifbaren, dem Unnennbaren, sogar nach einer Schwäche, die zu einer Stärke werden kann."
Der nördliche Weg
