Die Geburt kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden. Je nachdem, in welcher Phase Sie sich gerade befinden, verändert sich der Zustand Ihres Körpers und das Baby kommt immer näher an die Welt. Ärzte unterscheiden zwischen vier grundlegenden Phasen der Geburt.

Phase I

Diese Phase der Wehen ist mit der Erweiterung des Gebärmutterhalses verbunden, um das Baby aus der sicheren Gebärmutter 'herauszuschieben'. In der ersten Phase der Wehen treten die ersten sanften, sich ankündigenden Kontraktionen auf. Die Gebärmutter beginnt sich sanft zusammenzuziehen und bereitet sich so auf den endgültigen Geburtsvorgang vor. Die Kontraktionen verstärken sich mit der Zeit und erreichen eine Frequenz von alle 2 Minuten. Eine Wehe kann etwa 70 Sekunden dauern, es gibt jedoch auch Frauen, bei denen die Wehen bis zu 90-100 Sekunden andauern. Die Gebärmuttermuskeln ziehen sich mit zunehmender Intensität zusammen. Der gesamte Prozess der Gebärmutterkontraktion beginnt im oberen Teil der Gebärmutter und breitet sich auf die unteren Teile der Gebärmutter aus. Die Kontraktionen führen zu einer Erweiterung des Gebärmutterhalses und damit zum Reißen der Fruchthülle.

Infolge des Risses der Membranen verlässt das Fruchtwasser die Fruchtblase und fließt durch den Gebärmutterhals ab. Die Wehen setzen sich fort, bis die Erweiterung des Gebärmutterhalses fast 10 cm erreicht, eine Länge, die der Breite von fünf Fingern der Hand entspricht. Die erste Phase der Wehen dauert zwischen 6 und fast 18 Stunden.

Wie kann man diese Phase beschleunigen? Die Ärzte sind der Meinung, dass Bewegung der beste Weg ist! Die Frau wird ermutigt, so viel wie möglich zu gehen, solange die Schmerzen es zulassen. Auch Medizinballübungen werden empfohlen, um die Muskeln zu lockern. Frauen sind anfällig für Stimmungsschwankungen - aufgrund der Hormonausschüttung kann es vorkommen, dass Frauen in einem Moment weinen und im nächsten ungewohntes Glück und Freude zeigen. Es können Ängste und Befürchtungen aufkommen.

Phase II

Diese Phase wird Ausstoßung genannt. In dieser Phase ist der Gebärmutterhals bereits vollständig geweitet, die Fruchtblase ist geplatzt. Diese Phase dauert etwa 2 Stunden, kann sich aber bei Frauen, die bereits entbunden haben, auf 30-40 Minuten verkürzen. Das Baby wird durch eine Kombination aus Uteruskontraktionen und Zwerchfellkontraktionen durch den Geburtskanal gedrückt. Oft beugen Hebammen die Gebärende sanft, um die Presswehen durch Druck auf das Zwerchfell zu verstärken.

Ein sehr wichtiger Aspekt ist die richtige Atmung. Manchmal machen Ärzte in dieser Phase der Wehen einen Schnitt im Dammbereich, den sogenannten Dammschnitt. Warum wird ein Einschnitt gemacht? In erster Linie, um die Frau vor einem Scheidenriss zu schützen, wenn das Kind durch den Druck auf die Welt kommt. Darüber hinaus wird ein Dammschnitt bei älteren Frauen empfohlen, wenn die Herztöne des Babys schwächer werden, wenn das Baby im Gesäßbereich liegt oder wenn das Baby einen großen Kopf hat. Die zweite Phase der Wehen endet, wenn das Baby auf die Welt kommt.

Foto: panthermedia

Dritte Phase

Mit dem Erscheinen des Babys sind die Wehen noch nicht zu Ende. Bevor die Gebärende die nächste Phase der We hen, die Plazenta-Phase, durchläuft. In dieser Phase stößt die Gebärmutter die Plazenta und die Fruchthäute ab. Sanfte Wehen schieben die Plazenta nach außen. Wichtig ist, dass die gesamte Plazenta aus dem Körper der Mutter entfernt werden muss! Während dieser Zeit untersucht der Arzt das Baby und beurteilt seinen Zustand. Wenn bei dem Baby keine Probleme festgestellt werden, erhält es 8-10 Punkte auf der APGAR-Skala. Das Baby und seine Mutter bleiben für etwa eine Stunde auf der Entbindungsstation.

Phase IV

Die letzte Phase der Wehen ist die Überwachungsphase für die Mutter und ihr Baby. Manchmal werden verstärkte Blutungen, ein Abfall des Blutdrucks oder Ohnmacht der jungen Mutter beobachtet. Außerdem überprüft das Krankenhauspersonal den Grad der Gebärmutterkontraktion und hilft beim Stillen des Babys.

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