Die Suche nach neuen und immer wirksameren Krebsbehandlungen ist ein Aktionspunkt für viele Forschungslabors auf der ganzen Welt. In diesem Jahr ging der Nobelpreis für Medizin an Forscher, die eine neue Therapie im Kampf gegen den Krebs entwickelt haben.
Chemotherapie und Strahlentherapie sind im Kampf gegen Krebs nicht immer wirksam. Die Suche nach neuen Behandlungsmethoden ist daher eine Herausforderung für viele Forschungszentren auf der ganzen Welt. In diesem Jahr wurde der prestigeträchtige Nobelpreis für Medizin an den Amerikaner Janes P. Allison und den Japaner Tasuku Honjo verliehen. Die beiden Wissenschaftler arbeiteten zwar an entgegengesetzten Enden der Welt, wollten aber untersuchen, ob das Immunsystem so "gesteuert" werden kann, dass es Krebszellen bekämpft, ohne die gesunden Zellen des Körpers zu zerstören.
DieImmuntherapie - wie sie auch genannt wird - rückte in den Mittelpunkt des Interesses von Allison und Honjo. Das Immunsystem eines jeden Menschen ist darauf ausgelegt, krankheitserregende Mikroorganismen zu bekämpfen. Es ist auch erwiesen, dass das Immunsystem Zellen aufspüren und zerstören kann, in denen durch abnormale Zellteilungen und/oder spontane Mutationen Krebszellen entstehen. Interessanterweise wurde bereits im 19. Jahrhundert festgestellt, dass bei einigen Krebspatienten die Krebszellen verschwanden, wenn sie eine zusätzliche Infektion bekamen. Und warum? Höchstwahrscheinlich, weil das Immunsystem zur Bekämpfung mobilisiert wurde und neue, zusätzliche Wirkungskanäle aktivierte. Es wurde lange danach gesucht, was die Zellen des Immunsystems in die Lage versetzt, wirksam gegen Tumore vorzugehen. Ein Durchbruch gelang, als spezifische Rezeptoren auf der Oberfläche von Lymphozyten identifiziert wurden, die es ermöglichten, zusätzliche Funktionen einzuschalten, so dass die Lymphozyten in der Lage waren, Krebszellen abzutöten. James Allison identifizierte spezifische CTLA-4-Rezeptoren auf der Oberfläche von Lymphozyten, während Tasuko Honjo GCF-1-Rezeptoren identifizierte. Es stellte sich heraus, dass jede dieser Entdeckungen einen Meilenstein in der Entwicklung der Immuntherapie darstellte. Die von den diesjährigen Nobelpreisträgern entwickelte Immuntherapie basiert auf dem gezielten Ein- und Ausschalten von Rezeptoren auf der Oberfläche von Lymphozyten bei Bedarf. Interessanterweise haben die Wissenschaftler bestätigt, dass Krebszellen über spezifische Proteine auf ihrer Oberfläche verfügen, die die GCF-1-Rezeptoren "verwirren" und die Lymphozyten dazu veranlassen, sie zu schützen, anstatt die feindlichen Zellen anzugreifen. Die Forscher versuchen daher, die Behandlungsformel so zu modifizieren, dass sie die Schutzfunktionen der Rezeptoren "ausschalten" können, damit die Lymphozyten die kranken Zellen wirksam bekämpfen können.
Welche Krebsarten können auf diese Weise behandelt werden?
Die Liste ist lang - neben dem Melanom kommen auch Gliome, Brustkrebs, Nierenzellkarzinom und Lungenkrebs für eine Immuntherapie in Frage. Wird ein großer Durchbruch in der Medizin vorbereitet, der es ermöglichen wird, Krebs effektiver zu bekämpfen?