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Das Puderzimmer, oder wie man sein eigenes Gesicht zurückbekommt

Katarzyna Stolarska

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Das Puderzimmer, oder wie man sein eigenes Gesicht zurückbekommt

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Gesicht abschminken

"Kalina hatte wirklich Glück". - das sagten ihre Kunden immer über sie. Sie hatten Recht - schließlich kann sich nicht jeder mit dem besten Schönheitssalon der Stadt und dem Titel der Besitzerin des Jahres brüsten. Sie selbst war das beste Aushängeschild für ihr Etablissement - Haare im modischsten Farbton von flamboyantem Baleyage, perfekte Nägel mit silbrig-goldenen Verzierungen, ein Make-up, das ihre großen blauen Augen und vollen Lippen in der Farbe von reifem Wein perfekt betonte.

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Auf einem Schrank aus echtem Kiefernholz glitzerten Kisten voller Perlen, und auf einer schneeweißen Spitzentischdecke glitzerte eine schwarze Geige, an der sich die Zeit die Zähne ausgebissen hatte. Das rohe Bett platzte aus allen Nähten mit flauschigen Kissen und Bettzeug, froh, dass sie bald nicht mehr allein sein würden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kalina ihre falschen Wimpern und ihr buntes Haarteil vom Kopf nimmt, sich die doppelt so großen Lippen abwäscht und die Linsen aus ihren Augen entfernt, dann wird sie wieder so vertraut aussehen, eine braune Pupille, die andere grün, und ihre sommersprossigen Wangen mit einer gesunden karminroten Röte und einer Träne voller Erleichterung bedecken. Nur ihre Fingernägel werden sich für sie schämen, denn die Geige wird sie wieder einmal anflehen, sie in die Hand zu nehmen, aber sie wird sich nur schweigend weigern und ihre Hände unter die Knie klemmen, sich zusammenrollen und dann in Szczyrk einschlafen und dort aufwachen.

Heute fragte ein Kunde Kalina nach dieser 'originellen Puderdose', die aus der Tasche ihres Kaschmirpullovers ragte. Sie verbarg schnell ihre Verwirrung und versicherte ihr, dass es sich um einen Tester eines neuen Kosmetikprodukts aus dem Ausland handelte und dass sie sich persönlich darum bemühen würde, es im Salon einzuführen, sollte es sich in unserer Realität durchsetzen. Das Puderdöschen, das Kalina auf ungewöhnliche Weise immer begleitet hatte, obwohl es schon lange in einem Kiefernholzschrank eingeschlossen war, war in Wirklichkeit ein handtellergroßes Kästchen, das kunstvoll mit einem rustikalen Muster verziert war. Dieses folkloristische Ornament war für die gurkenäugige Frau zum Glück nicht allzu sichtbar. Unter dem runden Deckel der Schachtel befanden sich ebenfalls Augen, zwei Augenpaare um genau zu sein, ein riesiger Korb mit Brot und ein Topf mit Beeren und eine große, nie ausgesprochene Bitte an Kalina, eine Bitte voller versteckter Verzweiflung und Sehnsucht.