Guillain-Barré-Krankheit

DieGuillain-Barré-Krankheit ist auch als Guillain-Barré-Syndrom (GBS) bekannt. Nach der medizinischen Nomenklatur handelt es sich um eine akute, mehrwurzelige demyelinisierende Entzündung, die mit einer axonalen motorischen Neuropathie koexistiert. Bei der Demyelinisierung handelt es sich um einen Prozess, bei dem das Myelin, die natürliche Hülle der Nerven, die das Nervensystem bilden, in mehreren Phasen zerstört wird. Das Ergebnis der Demyelinisierung ist eine gestörte Weiterleitung elektrischer Impulse innerhalb der Nerven, was zu sehr ernsten Symptomen im gesamten Körper führen kann.

Der Krankheit liegt eine Funktionsstörung des Immunsystems zugrunde, das das Nervensystem "angreift" und als Feind betrachtet. Krankheiten, bei denen der Körper selbst seine eigenen Systeme/Neuronen oder Gewebe angreift, werden als Autoimmunkrankheiten bezeichnet. Leider ist es aufgrund der Komplexität von Autoimmunkrankheiten relativ schwierig, eine wirksame Therapie zur Wiederherstellung der normalen Funktion des Körpers zu finden.

Ursachen der Krankheit

Wissenschaftler sind immer noch auf der Suche nach einer eindeutigen Antwort, um zu verstehen, warum Lymphozyten die Nervenscheiden (Myelin) angreifen und zu Nervenschäden führen. Lymphozyten sind natürlich vorkommende Zellen des körpereigenen Immunsystems, die normalerweise für die Zerstörung von pathogenen Organismen zuständig sind. Wenn Lymphozyten nicht mehr richtig funktionieren, kann es leider zu dem Symptom kommen, dass sie die Zellen des Körpers angreifen, wie es beim Guillain-Barré-Syndrom der Fall ist. Momentan gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Symptome der Krankheit als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion auftreten, die die Atemwege oder den Magen befallen hat. Es wird angenommen, dass eine Infektion mit Campylobacter jejuni oder Mycoplasma pneumoniae zu den Symptomen der Krankheit beiträgt. Autoimmunreaktionen, die sich gegen die peripheren Nerven richten, treten häufig bei Patienten auf, die zuvor keine Symptome von grenzwertigen Autoimmunkrankheiten zeigten.

Die Symptome der Krankheit

Zu den Symptomen des Syndroms gehören zunächst sogenannte Parästhesien, d.h. plötzliche Taubheitsgefühle/Kribbeln in den Gliedmaßen. In späteren Stadien kommt es zu Muskelschwäche - zunächst in den unteren Gliedmaßen, dann in den oberen Gliedmaßen und im Rumpf. In einigen Fällen kommt es zu einer Lähmung des Gesichtsnervs, was zu Problemen beim Kauen und Schlucken führt. Wenn die Symptome auf das Guillain-Barré-Syndrom hindeuten, wird bei dem Patienten eine Lumbalpunktion durchgeführt und Liquor entnommen und untersucht. Die Behandlung von Patienten mit der oben genannten Krankheit basiert auf einer immunmodulatorischen Therapie, z.B. Plasmaaustausch, intravenöse Infusionen von Immunglobulinpräparaten. Die Patienten müssen unter der Obhut eines Rehabilitationstherapeuten bleiben. Eine angemessene Rehabilitation trägt dazu bei, den Zustand der Muskeln zu verbessern. Die Prognosedaten für die Patienten zeigen, dass etwa 75 Prozent der Patienten zu einer vollständigen Funktion zurückkehren.

Guillain-Barré-Krankheit, Foto: panthermedia

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Eine Schlüsselrolle bei der Diagnose spielt die sogenannte Differentialdiagnose. Zunächst richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Lokalisierung bestimmter Krankheitsherde, die sich in der Regel in Nervenwurzeln oder peripheren Nerven befinden. Die Differentialdiagnose sollte auch mögliche Infektionen (z.B. Borreliose), Entzündungen (z.B. Neurosarkoidose), so genannte paraneoplastische Syndrome, bösartige Erkrankungen, Gefäßprobleme, Stoffwechselstörungen (z.B. Beri-Beri-Krankheit) und erst dann das Guillain-Barré-Syndrom oder eine postinfektiöse Polyneuropathie vom Autoimmuntyp berücksichtigen. Zusätzliche Tests zur Bestätigung der Diagnose umfassen neurophysiologische Untersuchungen, eine Lumbalpunktion (um die Anzahl der Leukozyten im Liquor zu überprüfen), erweiterte Bluttests zur Bestimmung der Konzentration von Keratinkinase, biochemische Tests (einschließlich der Konzentration von Immunglobulinen), die Bestimmung von Antikörpertitern gegen Ganglioside. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Ganglioside bei der Pathogenese der Krankheit eine große Rolle spielen könnten.

Behandlung

Das GBS-Syndrom kann Herzrhythmusstörungen verursachen, die sogar zu Atemstillstand führen können. Aus der verfügbaren Literatur geht hervor, dass die besten Ergebnisse bei der Behandlung von Patienten mit GBS-Syndrom nach einer auf Immunglobulinen basierenden Therapie berichtet wurden. Wichtig ist, dass die Behandlung so schnell wie möglich eingeleitet werden sollte. Die Wirksamkeit von Kortikosteroiden bei der Behandlung des GBS-Syndroms ist bisher nicht bestätigt worden.

Nach der Behandlung - Rehabilitation

Die Genesung dauert in der Regel einige Zeit. In der Regel ist es notwendig, eine Rehabilitation durchzuführen, die nicht nur die Schmerzen lindert, sondern dem Patienten auch beibringt, wie er im Alltag zurechtkommt. Es lohnt sich, die Informationen westlicher Patienten-Selbsthilfegruppen zu konsultieren, die die neuesten Informationen über die Behandlung des GBS-Syndroms veröffentlichen.

Die Zukunft für Patienten

Vieles deutet darauf hin, dass molekularbiologische Techniken in Zukunft moderne Behandlungen des GBS-Syndroms ermöglichen werden. Forscher vermuten, dass der Einsatz von monoklonalen Antikörpern, die auf Komplementkomponenten abzielen, die Entwicklung der Krankheit verhindern wird. Wird dies in der Realität der Fall sein? Laborstudien an Tieren sind vielversprechend, aber der Weg von einem Mausmodell bis zu einem in der Apotheke erhältlichen Medikament ist noch lang. Vorerst bleibt zu hoffen, dass die raschen Fortschritte in der biologischen und medizinischen Wissenschaft es ermöglichen, eine innovative Therapie relativ schnell auf den Markt zu bringen.

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Die Guillain-Barré-Krankheit - warum ist sie so gefährlich?

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