Das schnellste und genaueste Verfahren, das üblicherweise zur Feststellung der Vaterschaft verwendet wird, ist der DNS-Test. Er ermöglicht es, die Vaterschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99% zu bestätigen (in der Statistik der Populationsgenetik wird dies als "praktisch vererbt" bezeichnet) oder mit 100% auszuschließen. Ein solch hohes Wahrscheinlichkeitsergebnis ist das Ergebnis der Verwendung von zwei der wichtigsten Merkmale des DNS-Moleküls im Test (vererbte DNS und DNS-Polymorphismus).
Merkmale des Tests
Das Testverfahren basiert auf der Sammlung von genetischem Material mittels eines Abstrichs (mit einem speziellen Stäbchen von der Innenseite der Wange). Die so entnommenen Epidermiszellen sind zwar für das bloße Auge unsichtbar, enthalten aber große Mengen an DNS (das 1.000-fache der für den Test erforderlichen Menge).
Es gibt Situationen, in denen das Material auf unkonventionelle Weise gesammelt wird:
- eine Zahnbürste wird untersucht,
- gezupfte Haare mit der Birne.
Etappen der Untersuchung:
- Das Abstrichstäbchen (Probe mit genetischem Material) wird unter sterilen Bedingungen und mit äußerster Sorgfalt in eine Lösung mit einem fettlösenden Mittel und einem eiweißlösenden Enzym getaucht. Dies geschieht in einer speziellen Heizvorrichtung (Thermoblock). Durch diesen Vorgang werden die Zellen vollständig zerstört - alles, was übrig bleibt, ist reines DNS, das in der resultierenden Lösung schwimmt.
- Die DNS-Lösung wird in eine Laborzentrifuge gegeben. Sie hat die Aufgabe, die restlichen Zellen von der DNS zu trennen, die sich auf einem speziellen Sieb absetzen und mit einer anderen Lösung ausgewaschen werden.
- Die reine DNS wird für die 'richtige' Analyse zurückgegeben.
Die anschließend durchgeführten Laborverfahren ergeben eine Reihe von Dutzenden von DNS-Fragmenten, deren Kombination innerhalb der Population variiert. Das resultierende Material wird in eine Glaskapillare (Rohr mit 50 Mikrometer Durchmesser) gegeben, die mit einem speziellen Gel gefüllt ist. An beiden Enden der Kapillare ist ein Strom angeschlossen, der die DNS dazu bringt, sich von einem Ende zum anderen zu bewegen. Ein Laser und ein Detektor, der an einen mit der entsprechenden Software ausgestatteten Computer angeschlossen ist, erfassen die sich bewegenden DNS.
Anhand der Zeit, die ein bestimmter DNS-Marker benötigt, um das Röhrchen zu durchlaufen, lässt sich seine individuelle Länge genau bestimmen, die dann mit der von Testpersonen verglichen wird.
Die DNS-Marker in jedem Menschen kommen in zwei Varianten vor - das Kind wiederum erbt von jedem Elternteil eine. Wenn eine Variante bei der Mutter vorhanden ist, muss die andere beim Vater vorhanden sein.
Wenn alle getesteten Fragmente mit der DNS der Mutter und des getesteten Mannes übereinstimmen, wird die Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft berechnet (sie muss 99,99% betragen, um als zuverlässig zu gelten). Wenn das Kind DNS-Marker aufweist, die bei der Mutter und dem mutmaßlichen Vater nicht vorhanden sind, wird die Vaterschaft ausgeschlossen.
Wichtig! In gerichtlichen Vaterschaftsfällen sind nur die Ergebnisse von Einrichtungen zuverlässig, die von der Kommission für forensische Hämogenetik der Polnischen Gesellschaft für Gerichtsmedizin und Kriminologie zertifiziert sind.
Die Entnahme des genetischen Materials erfolgt durch eine autorisierte Person in Anwesenheit der Eltern (es muss ein Protokoll erstellt werden). In Unterhaltsprozessen werden die Tests oft ohne die Teilnahme der Mutter durchgeführt.
Der Test kann auch vor der Geburt des Kindes durchgeführt werden - die Proben werden entweder bei pränatalen Tests entnommen oder aus dem Blut der Mutter isoliert.
Wichtig! Für die Gewissheit des Ergebnisses spielt es keine Rolle, ob der Test während der Schwangerschaft oder nach der Geburt des Kindes durchgeführt wird.
Kosten des Tests
Die Nationale Gesundheitskasse erstattet den DNS-Vaterschaftstest nicht. Allerdings kann die Person, die den Test beantragt, in den folgenden Fällen von der Zahlung befreit werden:
- das betreffende Kind ist in einer Pflegefamilie untergebracht,
- eine schwierige finanzielle Situation macht es für eine der Parteien unmöglich, den Vaterschaftstest zu bezahlen.
In den vorgenannten Fällen werden die Kosten für den Gentest zur Bestätigung der Vaterschaft in voller Höhe von der Staatskasse übernommen.