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Gesichts- und Mundfehlbildungen

zahnärztin Anna Aksamit

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Gesichts- und Mundfehlbildungen

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Müdigkeit

Die Entwicklung von Geweben und Organen beginnt bereits am 15. Tag des menschlichen Embryos und endet mit der Pubertät im Alter von etwa 18 Jahren. Eine Vielzahl von extrinsischen und intrinsischen Faktoren, die während der embryonalen, fötalen und individuellen Periode wirken, beeinflussen die Ausbildung des Individuums. Die Form des Entwicklungsdefekts wird von der Art und dem Zeitpunkt des Faktors und der Entwicklungsperiode, in der er wirkt, beeinflusst.

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Wir unterscheiden zwischen Faktoren:

1) Intrinsische (sogenannte genetische):
(a) Vererbung,
(b) Inkompatibilität der Keimzellen.

2) Extrinsisch (sog. umweltbedingt):
(a) Hypoxie,
(b) Auswirkungen von ionisierender Strahlung,
(c) Ernährungsmängel bei der Mutter:

  • Hypoproteinämie,
  • Avitaminosen A, B6, C,
  • Hypervitaminose,

(d) Infektionen:

  • Virale (Röteln, Grippe),
  • Bakteriell,
  • Protozoen (Toxoplasmose),

e) Metabolische und endokrine Störungen der Mutter,
f) Chemische Substanzen und Medikamente mit teratogener Wirkung (Zytostatika, Neuroleptika),
g) Immunologische Faktoren,
h) mechanische Faktoren (Unterleibsverletzungen, Gebärmuttertumore),
i) Psychisches Trauma der Mutter.

Die häufigste Gesichts- und Mundfehlbildung ist die Spaltung der Oberlippe, des Alveolarfortsatzes und des Gaumens. Die Ursache dieses Defekts ist die Wirkung eines teratogenen Mittels um die 7. Woche des fötalen Lebens, das zu einer mangelnden Entwicklung des primären Gaumens (Lippen- und Alveolarfortsatzspalte) führt. Wenn der Wirkstoff zwischen 6-12 Wochen wirkt, führt er zu einer sekundären Gaumenspalte, die den harten und den weichen Gaumen umfasst.

Wir können die Entwicklungsdefekte unterteilen in:

  • Angeboren - entstehen während der intra-membranösen Entwicklung,
  • Erworben- entstehen während eines perinatalen Traumas, nach der Geburt,
  • Einfach,
  • Mehrfach.

Morphologische Einteilung:

1. spaltförmig, fissuriert (Gesicht, Gaumen, Unterlippe, Unterkiefer, Zunge),
2. quantitative Veränderungen:
a. Fehlen von z.B. Zunge, Unterkiefer, Oberkiefer,
b. Unterentwicklung von z.B. Unterkiefer, Oberkiefer, Zähnen,
c. Hypertrophie von z.B. Zunge, Unterkiefer, Oberkiefer, Zähnen,
3. abnorme Stellung,
4. qualitative Veränderungen (angeborene Zyste, angeborene Fistel).