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Harntrakt versus Genitaltrakt
Welche Probiotika sollten Sie verwenden?
Wie wirken gynäkologische Probiotika?
Wann sollte man ein gynäkologisches Probiotikum verwenden?
Verschiedene Arten von Probiotika
Worin besteht der Unterschied in der Wirkung der beiden Probiotika-Arten?
Irrtümer bei der Auswahl von Probiotika

Der häufigste Grund für den Besuch von Patientinnen in gynäkologischen Ambulanzen sind Infektionen des Urogenitalsystems. Unbehandelte Erkrankungen dieses Systems können zu zahlreichen Komplikationen führen, einschließlich Unfruchtbarkeit, und können sogar lebensbedrohlich sein.

Harnsystem vs. Genitalsystem

Harnwegsinfektionen sind Infektionskrankheiten, die sehr oft keine spezifischen Symptome hervorrufen, allerdings nicht immer. Zu den klinischen Symptomen gehören:

häufiges Wasserlassen,
Harndrang,
Schmerzen im Unterleibsbereich mit oder ohne erhöhte Körpertemperatur.

Die Diagnose der Krankheit wird anhand der oben genannten klinischen Symptome sowie anhand der Ergebnisse von Labortests gestellt, bei denen die Urinkultur positiv ist.

Erkrankungen der Harnwege, Foto: panthermedia

Zu den Risikofaktoren für Harnwegsinfektionen gehören:

älteres Alter,
Harnstauung,
Urolithiasis,
Diabetes mellitus,
vesikoureteraler Reflux,
Katheterisierung,
Instrumentierung des Harntrakts,
immunsuppressive Behandlung.

Im Gegensatz dazu ist die häufigste Ursache für Infektionen des Genitaltrakts eine Infektion mit vaginalen Zystizerkosen, Chlamydia trachomatis, Mycoplasma genitalium und hominis, Ureaplasmya-Arten, Candia glabrata, albicans und crusei sowie Herpesviren (HSV I/II).

Unter den genitalen Symptomen sind zu nennen:

Brennen beim Wasserlassen,
Ausfluss,
Geschwüre oder das Auftreten von ungewöhnlichen Wunden und Ausschlägen an den Genitalien.

Unbehandelte Infektionen dieses Systems können zu Erkrankungen des Fortpflanzungssystems führen, einschließlich Unfruchtbarkeit. Sie sind auch ein erheblicher Risikofaktor für die Gesundheit schwangerer Frauen sowie für die normale Entwicklung des Fötus.

Welche Probiotika sollten Sie verwenden?

Die oben beschriebenen Infektionen schließen die Verwendung von gynäkologischen Probiotika ein. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der vaginalen Mikroflora jeder Frau muss die probiotische Therapie jedoch individuell angepasst werden.

Das entscheidende Element für die Verwendung eines bestimmten Probiotikums, das mindestens zwei Bakterienstämme enthalten sollte, die die physiologische vaginale Mikroflora einer Frau aus einer bestimmten Population besiedeln, ist unter anderem die Herkunft der Frau aus einem bestimmten Breitengrad. In der Mikroflora der Vagina polnischer Frauen überwiegen zum Beispiel L . acidophilus, L. fermentum und L. plantarum.

Gienkologische Probiotika, Foto: panthermedia

Wie wirken gynäkologische Probiotika?

Probiotika haben die Aufgabe, die Population der für den Körper nützlichen Mikroorganismen zu vermehren und - in zweiter Linie - das Wachstum von ungünstigen pathogenen Mikroorganismen zu stoppen.

Die Einnahme eines Probiotikums trägt dazu bei, das normale Milieu der weiblichen Vagina wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten; dies beugt bakteriellen und Pilzinfektionen vor. Denn zusammen mit dem Probiotikum werden dem Körper Milchsäurebakterien zugeführt, die diese Säure produzieren, was zusammen mit anderen organischen Säuren zur Aufrechterhaltung des normalen vaginalen pH-Werts führt.

Die daraus resultierende saure Reaktion der Vaginalsekrete verhindert das Wachstum der meisten pathogenen Mikroorganismen. Milchsäurebazillen produzieren auch Wasserstoffperoxid, das bakterizide Eigenschaften hat, Proteaseinhibitoren, die antimykotische Wirkungen haben, und Bakteriozine - Acidophilin, Lacticidin - die bakteriostatische oder bakterizide Wirkungen haben.

Gynäkologische Probiotika: Wie wirken sie, Foto: panthermedia

Wann sollte man ein gynäkologisches Probiotikum verwenden?

Es ist Sache des Gynäkologen, zu entscheiden, wann und welches Probiotikum verwendet werden soll, aber es ist wissenswert, dass die oben erwähnte probiotische Behandlung in den folgenden Fällen empfohlen wird. Zu den Faktoren, die sich negativ auf die vaginale Bakterienflora auswirken, gehören:

eine langfristige Antibiotikatherapie,
vaginale Empfängnisverhütung, hormonelle Störungen,
die Verwendung von vaginalen antibakteriellen oder antimykotischen Medikamenten,
Operationen im Urogenitaltrakt,
schlechte Intimhygiene,
schlechte Ernährung, einschließlich einer fettreichen Ernährung,
Rauchen,
Immunstörungen,
Benutzung von Whirlpools, Schwimmbädern und öffentlichen Toiletten,
sexuelle Aktivität mit häufig wechselnden Partnern.

Welches gynäkologische Probiotikum Sie verwenden sollten, Foto: panthermedia

Verschiedene Arten von Probiotika

Gynäkologische Probiotika gibt es in zwei Formen:

vaginal (Globuli, Zäpfchen, Gele, Tampons oder probiotische Binden)

oder

oral (Tabletten).

Die Wahl der Einnahmeform hängt nicht nur von den Vorlieben des Patienten ab, sondern auch von der Phase des Zyklus - so werden beispielsweise orale Probiotika und probiotische Tampons oder Binden während der Menstruation empfohlen.

Worin besteht der Unterschied in der Wirkung der beiden Formen von Probiotika?

Orale Probiotika bieten doppelten Schutz - sie besiedeln die Vagina, den Anus und auch den Verdauungstrakt mit probiotischen Bakterien. Es dauert jedoch vierzehn Tage, bis die Bakterien den Körper kolonisiert haben. Die Wirkung eines vaginalen Probiotikums tritt dagegen bereits nach drei Tagen ein, und zwar direkt an der Einnahmestelle.

Fehler bei der Auswahl von Probiotika

Obwohl das Konzept der Probiose auf das frühe 20. Jahrhundert zurückgeht und sich extrem schnell entwickelt hat, ist das Wissen über dieses Thema noch immer unvollständig, weshalb Gynäkologen bei der Auswahl von Probiotika für einen bestimmten klinischen Zweck immer noch Fehler machen.

Bei der Auswahl eines Probiotikums sollten Ärzte besonders auf Folgendes achten:

die Stammidentifizierung (dreiteiliger Name),
die Herkunft vom Menschen (aus der Milch oder sogar aus dem Boden),
die Isolierung aus dem Zielgebiet, in dem das Probiotikum wirken soll,
die Herkunft aus der Zielpopulation,
die Anpassung des Probiotikums an die Flora der Zielpopulation,
die Form (lebende Stämme oder Lysat/Liophilisat),
klinische Studien (nachgewiesene Wirksamkeit, die vorzugsweise in der polnischen Bevölkerung erzielt wurde),
Anpassung der Art der Verabreichung an die erwartete klinische Wirkung.

Derzeit wird in der modernen probiotischen Strategie in der Gynäkologie und Geburtshilfe empfohlen, Probiotika gleichzeitig vaginal und oral zu verabreichen, was die Wirksamkeit der Therapie erhöht.

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Gynäkologische Probiotika bei vaginalen Infektionen

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