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Was sind reaktive Störungen?

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Was sind reaktive Störungen?

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Wut, Nervosität bei der Arbeit

Reaktive Störungen sind Erkrankungen, die durch schweren Stress und Anpassungsprobleme verursacht werden. Sie können durch einen einzigen Faktor ausgelöst werden, z.B. durch eine Katastrophe, den Tod eines geliebten Menschen oder eine psychosoziale Situation, die lange Zeit anhält.

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Zum Inhaltsverzeichnis:

  1. Klinische Einteilung der reaktiven Störungen
  2. Akute Stressreaktionen
  3. Anpassungsstörungen
  4. Dissoziale Reaktionen
  5. Reaktive Depression
  6. Reaktives paranoides Syndrom
  7. Hysterisches psychotisches Syndrom

Klinische Aufschlüsselung der reaktiven Störungen

Die klinische Einteilung der reaktiven Störungen umfasst:

  • episodische reaktive Zustände, d.h. akute Stressreaktionen, Anpassungsstörungen und dissoziale Reaktionen
  • reaktive Psychosen im eigentlichen Sinne, zu denen reaktive Depression, reaktives paranoides Syndrom und reaktive schizophrene Psychose gehören
  • hysterische psychotische Syndrome
  • Situative Syndrome

Akute Stressreaktionen

Eine akuteStressreaktion wird plötzlich durch einen starken, aber relativ kurz anhaltenden psychologischen oder physischen Faktor ausgelöst. Sie kann sich durch plötzliche psychomotorische Unruhe, panische Flucht oder im Gegenteil durch Stupor, Gleichgültigkeit und emotionale Lähmung äußern.

Ein Beispiel für diese Reaktion ist die Flucht aus einem brennenden Haus, bei der die Opfer nach allem greifen, was in Reichweite ist, z.B. nach einem Wecker oder einem Kerzenständer.

Adaptive Störungen

Anpassungsstörungen sind ebenfalls eine Form der Stressreaktion und ihr Hauptmerkmal ist die Dekompensation von zuvor funktionierenden Anpassungsmechanismen, die Aufgabe sozialer Rollen und antisoziales Verhalten.

Die Auslöser sind Lebensereignisse, die die Anpassungsfähigkeit der Person übersteigen, oft auch der Zusammenbruch der Familie, der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Tod eines geliebten Menschen.

Dissoziale Reaktionen

DissozialeReaktionen haben eine Vielzahl von klinischen Erscheinungsbildern. Unter dem Einfluss von Stress kann es bei den Patienten zu tranceartigen Zuständen kommen, in denen ihnen alles um sie herum fremd, weit weg und verändert erscheint. Es treten Orientierungsstörungen auf, die von den Patienten oft als "Handeln im Traum" beschrieben werden.

Manchmal treten unter dem Einfluss von schwerem Stress auch episodische Zustände mit unkontrollierbaren Bewusstseins- und Gedächtnisstörungen auf.

Reaktive Depression

Diereaktive Depression hat nichts mit der endogenen Depression zu tun und ist ein völlig anderer psychischer Zustand. Sie ist durch eine dysphorische Stimmung gekennzeichnet, die von Unzufriedenheit, Groll und Wut geprägt ist. Anstelle von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen besteht ein Gefühl von Schaden und Schuld gegenüber anderen. Darüber hinaus können Schlafprobleme und Magersucht auftreten.

Reaktives paranoides Syndrom

Das reaktiveparanoide Syn drom ist eine recht häufige psychotische Reaktion. Die Dauer und der Inhalt der Episode variieren. Wahnvorstellungen können sich auf Stalking, eheliche Untreue und Eifersucht beziehen und stehen im Einklang mit angemessenen emotionalen Reaktionen. Wahnhafte Reaktionen treten am häufigsten in Stresssituationen bei Menschen auf, die misstrauisch, argwöhnisch, überempfindlich und empfindlich gegenüber der Meinung anderer sind.

Hysterisches psychotisches Syndrom

Dashysterische psychotische Syn drom kann sich in Form von Stupor, Desorientierung und qualitativen Bewusstseinsstörungen äußern. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der selektive Mutismus bei Kindern, der mit Schweigen gegenüber Fremden, Erwachsenen und beiläufigen Gesprächen mit Gleichaltrigen oder Familienmitgliedern einhergeht. Das Verhalten von Patienten mit einem hysterischen psychotischen Syndrom ist oft demonstrativ und empfänglich für Suggestion.