Migräne ist eine chronische Erkrankung, die durch paroxysmale Kopfschmerzen gekennzeichnet ist, die von einer Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht, Übelkeit und Erbrechen begleitet werden. Sie betrifft weitaus häufiger Frauen und tritt familiär gehäuft auf. Ein Migräneanfall besteht aus einer Vorwarnphase, einer Aura, dem eigentlichen Kopfschmerz und einer Nachwarnphase. Die erste Phase ist äußerst wichtig - in dieser Phase können wir weitere Anfälle verhindern, indem wir die richtige Dosis des richtigen Medikaments einnehmen.
Zu den gebräuchlichsten, aber auch hochwirksamen Medikamenten gehören Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidale Antirheumatika. Acetylsalicylsäure eignet sich am besten für leichte Schmerzen, kann aber auch mit mäßigen Schmerzen fertig werden, sofern die richtige Dosis eingenommen wird - 1000 mg. Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen oder Metamizol sind ebenso wirksam. Eine sehr gute therapeutische Lösung ist die Kombination von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol mit Koffein, die zusammen eine größere Wirksamkeit zeigen als bei alleiniger Einnahme. Diese Kombination ermöglicht auch eine Reduzierung der Dosis, was mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen einhergeht. Es ist wichtig zu wissen, dass eine zu häufige Einnahme der oben genannten Medikamente paradoxerweise die Häufigkeit der Schmerzattacken erhöhen und deren Charakter verändern kann.
Ergotamin und andere Mutterkornalkaloide haben eine starke antimigräneartige Wirkung. Sie ziehen die zerebralen Blutgefäße zusammen und verringern so das Schmerzempfinden. Sie sind kontraindiziert bei Patienten nach einem Schlaganfall oder einer transitorischen Ischämie und einem Myokardinfarkt.
Die neuesten Medikamente gegen Migräne, die selbst bei einem fortgeschrittenen Migräneanfall eine sehr hohe Wirksamkeit zeigen, sind Triptane. Sie wirken sowohl auf die Blutgefäße als auch auf das periphere und zentrale Nervensystem und hemmen die neurogene Entzündung. Sie reduzieren das Schmerzempfinden bei 60-80% der Patienten, und bei etwa 50% der Patienten lassen die Schmerzen innerhalb von 2 Stunden nach der Aufnahme vollständig oder sehr deutlich nach. Zu den unerwünschten Wirkungen können Unruhe, Zittern der Hände, ein Schweregefühl in der Brust, Krämpfe im Hals oder ein Gefühl der Steifheit im Nacken gehören. Diese treten bei einer Minderheit der Anwender auf und sind nicht mit einem gesundheits- oder lebensbedrohlichen Zustand verbunden.
Antiemetika und kühle Kompressen auf der Stirn können ebenfalls unterstützend eingesetzt werden. Es ist wichtig, Auslöser für Schmerzattacken zu vermeiden und schnell zu reagieren, wenn sie auftreten. Es ist wichtig zu bedenken, dass nicht jedes Medikament bei jedem Patienten die gleiche Wirkung hat und dass die Wahl des Medikaments eine sehr individuelle Angelegenheit ist und unbedingt an Komorbiditäten angepasst werden muss.