Forscher sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Gehalt der Bakterienflora von Anorexie-Patienten und dem Fortschreiten der Krankheit.
Jüngste Studien deuten darauf hin, dass die Magersucht, die bisher vor allem als psychische Krankheit angesehen wurde und von psychologischen Faktoren geprägt ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine somatische Grundlage hat. Daten, die von der UNS School of Medicine (USA, Kolumbien) erhoben wurden, kamen zu dem Schluss, dass die im Darm vorhandene Bakterienflora eine starke Verbindung zur menschlichen Gehirnfunktion haben könnte. Die Studie zeigte, dass Magersüchtige, die eine schlechtere Darmflora haben als gesunde Menschen, eine Verbesserung ihrer Stimmung erlebten, wenn ihre Darmflora mit den fehlenden Bakterienkulturen angereichert wurde.
Die Suche nach einer Antwort auf diese quälende Frage ist noch im Gange und die Forscher sind noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis gekommen. Außerdem räumen sie ein, dass die Experimente für die Patienten selbst unangenehm sind. Sollte sich die Hypothese jedoch bestätigen, besteht die Chance, dass die Psychotherapie um eine neue Art der somatischen Behandlung bereichert wird.