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Die Rolle von Probiotika bei der Antibiotikatherapie

Izabela Bachniak, MD, Pressemitteilung

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Die Rolle von Probiotika bei der Antibiotikatherapie

medforum

Tabletten

Seit der Erfindung des Penicillins in der Mitte des 20. Jahrhunderts wird viel über die schädlichen Auswirkungen von Antibiotika auf den Körper gesprochen. Die Indikationen für den Einsatz von Antibiotika sind unterschiedlich und hängen vom Ort der Infektion, dem pathogenen Erreger sowie dem Allgemeinzustand und der klinischen Verfassung des Patienten ab. Leider wirken sich Antibiotika nicht nur auf pathogene Bakterien aus, sondern auch auf Bakterien, die zur natürlichen physiologischen Flora gehören, was zu ihrer Eliminierung und oft zur vollständigen Sterilisierung von Bereichen führt, in denen sie physiologisch vorhanden sein sollten.

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Die Rolle der saprophytischen (nützlichen) Bakterien im Körper ist von unschätzbarem Wert: Sie sind an der Regulierung der Verdauungsprozesse und der Elektrolytaufnahme beteiligt, sorgen für einen angemessenen pH-Wert in der Vagina und im Darm und sind ein notwendiger Bestandteil der Schutzbarriere des Immunsystems.

Unter dem Einfluss einer Antibiotikatherapie wird dieses dynamische "mikrobiologische" Gleichgewicht jedoch sehr oft gestört. Nützliche Bakterienstämme wie Lactobacillus und Bifidobacterium werden durch pathogene Bakterien mit nachteiligen Auswirkungen ersetzt, wie z.B. Clostridium difficile, das die Toxine A und B produziert und die Hauptursache für anhaltenden Durchfall nach einer Antibiotikatherapie ist.

Gelegentlich treten auch andere Stämme auf: Enterococcus genus , Clostridium perfringens Typ A, Klebsiella oxytoca und andere, sowie Pilze - hauptsächlich aus der Familie der Candida. Ein Ungleichgewicht in der Darmmikroflora macht den Körper anfälliger für Lebensmittelinfektionen, die durch Salmonellen, E.coli oder Listerien verursacht werden. Langfristige Ungleichgewichte in der Darmmikroflora tragen zu einem erhöhten Risiko für Darmkrebs und entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa bei.

Das häufigste Symptom einer gestörten Darmmikroflora ist jedoch Durchfall. Die Prävalenz von Antibiotika-assoziierter Diarrhö bei Erwachsenen wird auf 5 bis 30 Prozent geschätzt, darunter etwa 20 Prozent bei Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden. Bei Kindern hingegen liegt die Prävalenz zwischen 11 und 40 Prozent, wobei die Prävalenz unter 2 Jahren am höchsten ist.

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Neben dem jungen Alter ist ein Faktor, der das Auftreten einer postantibiotischen Diarrhö begünstigt, die Art des verwendeten Antibiotikums. Es stimmt zwar, dass jedes Antibiotikum Durchfall verursachen kann, aber antibakterielle Breitbandpräparate, die gegen anaerobe Bakterien wirken - Aminopenicilline, Aminopenicillin mit Clavulansäure, einige Cephalosporine und Clindamycin - stellen das größte Risiko dar.