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Gebärmutterhalskrebs

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Gebärmutterhalskrebs

medforum

Frau mit Spritze

Anerkannte Indikatoren für die Qualität der medizinischen Versorgung sind die Neugeborenensterblichkeit und die Ergebnisse der Krebsbehandlung. Dank der langjährigen Anwendung des dreistufigen Modells der geburtshilflichen Versorgung nähert sich die Neugeborenensterblichkeit dem europäischen Durchschnitt an, aber die Ergebnisse der Krebsbehandlung sind weit von denen in den Industrieländern entfernt, was vor allem auf den übermäßigen Anteil von Patienten mit fortgeschrittenen Krebsformen zum Zeitpunkt der Diagnose zurückzuführen ist.

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Epidemiologische Daten zeigen, dass in Polen im Jahr 2007 3376 Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkrankten. Seit fünf Jahren wird das Nationale Programm zur Vorbeugung und Früherkennung von Krebs für Frauen zwischen 25 und 59 Jahren durchgeführt, in dessen Rahmen alle drei Jahre kostenlose zytologische Untersuchungen durchgeführt werden. Weltweite Statistiken zeigen, dass diese Untersuchungshäufigkeit ausreichen würde, um die Inzidenz von invasivem Gebärmutterhalskrebs deutlich zu senken.

Zum ersten Mal gibt es in unserem Land ein System der aktiven Vorbeugung, das auf persönlichen Einladungen an jede Frau beruht. Voraussetzung für den Erfolg dieses Programms ist, dass die Frauen wissen, wie sie sich um ihre eigene Gesundheit kümmern können, denn die regelmäßige und flächendeckende Vorsorge ist das wichtigste Element des Programms.

Im Jahr 2008 wurde der Nobelpreis für Medizin an Professor Zur Hausen aus Deutschland für seine Entdeckung des Erregers von Gebärmutterhalskrebs verliehen. Er zeigte, dass die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs mit der Infektion mit sogenannten onkogenen Typen des humanen Papillomavirus zusammenhängt. Dieser Zusammenhang ist 50 Mal größer als der zwischen langfristigem Zigarettenrauchen und der Möglichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken. Diese Entdeckung hat zum ersten Mal in der Geschichte der Medizin eine Möglichkeit der Primärprävention durch eine Impfung gegen HPV geschaffen.

  • In Polen sind zwei Impfstoffe erhältlich: ein bivalenter Impfstoff gegen die HPV-Typen 16 und 18 und ein quadrivalenter Impfstoff gegen die Typen 6, 11, 16 und 18.
  • In 26 Ländern der Welt wird die HPV-Impfung mit öffentlichen Geldern finanziert.
  • In Polen wurde die HPV-Impfung im Jahr 2008 in den vom Gesundheitsminister empfohlenen Impfkalender aufgenommen.
  • Mehrere Dutzend lokale Behörden haben beschlossen, Programme zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs und HPV-Impfkampagnen durchzuführen.

Die Kombination aus einem aktiven zytologischen Screeningprogramm und einer bevölkerungsweiten Impfung gegen HPV könnte dazu führen, dass Gebärmutterhalskrebs für jüngere Ärztegenerationen zu einer Krankheit wird, die sie nur aus Lehrbüchern kennen.