Werbung:

Präbiotika in der Allergieprävention

Sie können diesen Text hier lesen 6 min.

Präbiotika in der Allergieprävention

panthermedia

Freude bei Kindern

Im März 2016 wurde im World Allergy Organization Journal ein Artikel veröffentlicht, der die Leitlinien der Weltallergieorganisation (WAO) zur Vorbeugung von allergischen Erkrankungen enthält. Der Artikel empfiehlt unter anderem die Verwendung von Präbiotika, d.h. von Substanzen, die die Zusammensetzung und Aktivität der Darmmikroflora beeinflussen. Er betont auch die unbestreitbaren Vorteile des Stillens, das die Bildung der normalen Magen-Darm-Flora des Kindes maßgeblich beeinflusst.

Werbung:

Präbiotika und Allergieprävention

Ein Präbiotikum kann als eine Substanz definiert werden, deren Zweck es ist, eine normale Darmflora zu erzeugen und so die Funktion des Immunsystems zu verbessern, was bei Allergiemechanismen wichtig ist.
Im Gegensatz zu Probiotika enthält es keine Mikroorganismen, sondern nur Stimulanzien, die selektiv das Wachstum oder die Aktivität einer Art oder einer begrenzten Anzahl von Bakterien im Magen-Darm-Trakt stimulieren. Ein Präbiotikum kann ein natürlicher Nahrungsbestandteil sein, z.B. Knoblauch, Zwiebeln, Artischocken, Stärke. Präbiotika sind auch Lebensmittelzusatzstoffe oder Nahrungsergänzungsmittel.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass natürliche Präbiotika (Oligosaccharide) in der Muttermilch enthalten sind. Das Stillen trägt daher zum Aufbau der normalen Darmflora des Babys bei.
VorbeugendeMaßnahmen lassen sich in drei Formen unterteilen. Die Prävention des Auftretens einer Krankheit (in diesem Fall einer Allergie) bei genetisch veranlagten Kindern wird als Primärprävention bezeichnet. Die Verhinderung des Auftretens von Symptomen bei einer Person, die bereits Kontakt mit dem Allergen hatte, wird als Sekundärprävention bezeichnet. Es gibt noch ein drittes Element der Prävention - Maßnahmen, die darauf abzielen, die Krankheit zu hemmen und ihre Komplikationen zu begrenzen - die sogenannte Phase-III-Prävention. Bei allen Krankheiten spielt die Primärprävention die wichtigste Rolle, mit Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entwicklung der Krankheit zu verhindern.


Foto: panthermedia

Prävention nach den Richtlinien der Weltallergieorganisation (WAO)

Im vergangenen Jahr wurde von der Weltallergieorganisation Material zur Allergieprävention veröffentlicht. Darin können Sie unter anderem über die Verwendung von Präbiotika zur Verringerung des Risikos einer allergischen Erkrankung lesen. Eine Gruppe von Experten hat gezeigt, dass die Einnahme von Präbiotika im Alter von 1 Jahr im Vergleich zu einer Gruppe, die keine Präbiotika oder ein Placebo einnimmt, das Risiko für allergische Erkrankungen wie Asthma, Nahrungsmittelallergie und atopisches Ekzem verringert.
Auf der Grundlage dieser Studien empfiehlt die Weltallergieorganisation die Einnahme von Präbiotika bei allen Säuglingen, die nicht ausschließlich mit Muttermilch gefüttert werden, unabhängig von Allergierisikofaktoren. Gleichzeitig empfiehlt sie die Verwendung von Präbiotika bei ausschließlich gestillten Säuglingen nicht.

Die Frage, ob die Verwendung von Präbiotika in der Schwangerschaft und bei stillenden Frauen von Vorteil ist, wird noch erforscht. Es ist wichtig, daran zu denken, dass die Quelle der natürlichen Präbiotika die Muttermilch ist, die nicht nur zur Bildung der normalen Darmflora des Babys beiträgt, sondern auch Bestandteile des Immunsystems enthält, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung normaler Immunmechanismen spielen. Für den Fall, dass Sie Ersatzmilch benötigen, haben wir modifizierte Milch für Säuglinge, die Galacto-Oligosaccharide (GOS) und Fructo-Oligosaccharide (FOS) enthält, die Präbiotika sind.
Die Wahl einer bestimmten Mischung sollte in Absprache mit einem Kinderarzt getroffen werden. Es sei daran erinnert, dass modifizierte Milch, die mit einer Mischung von Präbiotika angereichert ist, kein Ersatz für Muttermilch ist.