Unter den Kinderkrankheiten haben auch Erkrankungen des Rachens ihren Platz. HNO-Erkrankungen sind von entscheidender Bedeutung für die richtige Entwicklung des Kindes und stellen eine direkte Bedrohung für das Leben und die Gesundheit des Kindes dar, was die Zukunft und die Komplikationen von unbehandelten HNO-Erkrankungen betrifft. Dazu gehören Probleme mit den Gaumen- und Rachenmandeln, die oft einen chirurgischen Eingriff erfordern.
Akute Gaumenmandelentzündung
Die akute Gaumenmandelentzündung kann durch bakterielle, virale und gemischte Erreger verursacht werden, wobei eine bakterielle Infektion die häufigste Ursache für die Entstehung dieser Erkrankung ist. Streptokokken, das häufigste Bakterium, das eine Mandelentzündung verursacht, kann schwerwiegende Komplikationen hervorrufen, da es aufgrund seiner Toxinausscheidung besonders gefährlich ist. Daher können die Komplikationen der Mandelentzündung sogar rheumatisches Fieber, Nephritis oder Myokarditis umfassen.
Um eine Streptokokken-Ätiologie zu bestätigen, ist eine Kultur erforderlich.
Symptome
Fieber, Halsschmerzen oder vergrößerte Lymphknoten, sowohl submandibulär als auch zervikal, weisen auf die Entwicklung einer Tonsillitis hin. Das Auftreten der Gaumenmandeln, die mit einem charakteristischen eitrigen Belag oder Zäpfchen bedeckt sind, ist ebenfalls ein wichtiges Symptom.
Therapie
Die Hauptstütze der Behandlung ist eine Antibiotikatherapie, die über einen Zeitraum von 10 Tagen verabreicht wird. Ein kürzerer Einsatz von Antibiotika birgt ein größeres Risiko, dass nicht alle Erreger abgetötet werden, was die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Folgeerscheinungen deutlich erhöht.
Eine der Komplikationen nach einer Mandelentzündung ist ein peri-tonsillärer Abszess, der sich durch konzentrierte, deutlich einseitige Schmerzen auszeichnet. Im Falle eines Abszesses kann es auch zu einem Fieberanstieg oder Trismus kommen. Bei der Behandlung eines Abszesses kann zusätzlich zur Antibiotikatherapie eine Drainage durchgeführt werden, um den eitrigen Inhalt aus dem Inneren zu entfernen. Das Auftreten eines Abszesses ist eine Indikation für die Entfernung der Gaumenmandeln, d.h. eine Tonsillektomie.
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Vergrößerung der Gaumenmandeln
Vom diagnostischen Standpunkt aus gesehen ist die Größe der Gaumenmandeln bei Kindern nicht sehr wichtig. Kinder neigen aufgrund der Gewebeentwicklung dazu, viel größere Mandeln als Erwachsene zu haben, und wie bei den Gaumenmandeln kommt es zu einer Rückbildung, allerdings nicht vollständig. Das Problem tritt auf, wenn das Kind Probleme mit grundlegenden physiologischen Funktionen wie Atmen oder Schlucken hat. Der erste Vorbote ist in der Regel das Schnarchen, das jedoch von den Eltern häufig unterschätzt wird, da sie glauben, dass es sich um ein Familienleiden handelt. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn ein Kind Probleme mit Schlafapnoe und ungleichmäßiger Atmung oder erhöhter Atemanstrengung zeigt, was auf eine Obstruktion der oberen Atemwege hindeutet.
Diagnostik
Mit der Pulsoxymetrie, die während des Schlafs durchgeführt wird, können wir überprüfen, ob die Sättigung über 85% fällt. Wenn ein solcher Abfall festgestellt wird, deutet dies auf eine Hypoxie hin.
Weitere notwendige Untersuchungen sind Tests zur Durchgängigkeit der Nase, wie die Rhinomanometrie oder die akustische Rhinometrie. Eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege wird ebenfalls durchgeführt, um das ordnungsgemäße Funktionieren des Atmungssystems zu überprüfen.
Ein sehr nützlicher diagnostischer Test mit 100%iger Sensitivität ist die Polysomnographie (PSG). Dieser Test wird im Schlaflabor durchgeführt und ermöglicht die Bestimmung von Atemstörungen in Abhängigkeit von der Schlafphase.
Tonsillektomie
DieEntfernung der Gaumenmandeln wird bei Indikationen wie Atemwegsobstruktion, rezidivierender Tonsillitis (3 bis 4 Mal pro Jahr), nachgewiesener Übertragung von hämolytischen Streptokokken Typ A, pro Tonsillenabszess oder ungleichmäßiger, asymmetrischer Tonsillenwucherung durchgeführt. [1]