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Was ist Windeldermatitis?

Zofia Zięba, Kinderärztin

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Was ist Windeldermatitis?

Panthermedia

Besuch der Hebamme

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und hat Sekretions-, Stoffwechsel- und Wahrnehmungsfunktionen sowie eine Schutzfunktion gegen Faktoren der Außenwelt [9]. Sie ist ein komplexes und dynamisches Organ, das aus vielen Schichten und Anhängseln der Haut besteht. Die Epidermis ist der äußerste Teil, der vor dem Verlust von Körperflüssigkeiten und dem Eindringen von Toxinen, Mikroorganismen und Reizstoffen in den Körper schützt. Sie ist die erste Linie der Immunabwehr und schützt auch vor den schädlichen Auswirkungen der ultravioletten Strahlung.

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Die darunter liegende Dermis ist eine mechanische Barriere und ein Ort für Haarfollikel und Talgdrüsen [3,9]. Die Hautstruktur von Neugeborenen und Kleinkindern unterscheidet sich von der eines Erwachsenen. Sie ist dünner, schlaffer, hat weniger Kollagen- und Elastinfasern, ein ausgedehnteres Netz von Blutgefäßen und die Talg- und Schweißdrüsen sind noch nicht voll funktionsfähig [9]. Aufgrund dieser anatomischen und funktionellen Unterschiede ist die Haut von Kleinkindern sehr empfindlich, anfällig für Irritationen, neigt zu Trockenheit, ist durchlässiger für äußere Faktoren, weniger in der Lage, sich gegen Mikroorganismen zu wehren, und infolgedessen einem größeren Risiko für Schäden und die Entwicklung akuter oder chronischer Entzündungsreaktionen ausgesetzt [9]. Je nach ätiologischem Faktor und Pathomechanismus lassen sich drei grundlegende Kategorien unterscheiden: Kontaktdermatitis, infektiöse und allergische Dermatitis [3,10,14].


Die reizbedingte Kontaktdermatitis, auch Windeldermatitis genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Es handelt sich um eine entzündliche Erkrankung, die durch Hautkontakt mit Reizstoffen verursacht wird: chemisch (Ammoniak, Urease, in Urin und Fäkalien enthaltene Säuren), physikalisch (Feuchtigkeit, erhöhte Temperatur), mechanisch (enge, reibende Windeln, Unterhosen), oft in Kombination mit unzureichender Pflege [2,3,5,6,9,10,12,13]. Die Lokalisation der Läsionen entspricht den Bereichen der Windel-Haut-Adhäsion und betrifft in der Regel den Analbereich, die Genitalien, das Gesäß, den unteren Unterbauch, die Innenseiten der Oberschenkel mit freien Stellen in der Leiste. Der Schweregrad der Läsionen hängt von der Konzentration des Reizstoffs und der Dauer der Exposition ab. Der Windelbereich ist besonders anfällig für das Auftreten von entzündlichen Läsionen, da sich dort Fäkalienrückstände und Urin befinden, was in Verbindung mit der weit verbreiteten Verwendung von Windeln, die als Okklusivverband dienen, die Reizwirkung der genannten Substanzen verstärkt [3,5,6,7,10,12,13,14]. Ammoniak, das sich unter dem Einfluss von Bakterien aus dem Urin bildet, wurde als primärer ätiologischer Faktor angesehen. Heute wird betont, dass das Hauptelement, das die Kontinuität der Haut schädigt, Fäkalienrückstände mit den darin enthaltenen Säuren sind. Ist die Haut erst einmal geschädigt, wird sie anfälliger für andere Reizstoffe, wie z.B. Detergenzien in Waschmitteln, Allergene in Windeln oder Kinderkosmetik.

Foto: Sudocrem

Nachlässige Hygiene, enge und zu seltene Windelwechsel und Infektionen spielen eine große Rolle [3,7,12]. Entzündungen treten häufig bei überhitzten Kindern, in warmen Jahreszeiten, bei unzureichender Pflege der Haut im Windelbereich auf [9]. Durchfall, der durch eine Infektion oder als Komplikation einer Antibiotikatherapie verursacht wird, führt häufig zu einer akuten, behandlungsresistenten Entzündung. Allergische Kontaktdermatitis entsteht durch eine Immunreaktion auf Allergene, die in Windeln, Kosmetika und Reinigungsmitteln enthalten sind, und betrifft Kinder mit Atopie [10,14].