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Aggressor und Opfer - eine neurobiologische Perspektive - Teil 2.

Autor: Patrycja Piechaczek Quelle: Niehoff D. ,,Biology of Violence", veröffentlicht von Media Rodzina, Poznań 2001

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Aggressor und Opfer - eine neurobiologische Perspektive - Teil 2.

Panthermedia

Häusliche Gewalt

Im vorherigen Teil dieses Artikels wurde das Thema Aggression und der Aggressor erörtert. In diesem Teil wird das Opfer aus einer biologischen Perspektive dargestellt.

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Opfer

Das Erleben von Gewalt ist eine sehr belastende und schmerzhafte Erfahrung. Sie wirkt sich negativ auf das Leben und die Funktionsweise einer solchen Person aus, insbesondere bei längerer Gewalterfahrung. Die Struktur und Funktionsweise des Gehirns verändert sich im Laufe der Zeit, was sich letztlich auf das Verhalten des Gewaltopfers auswirkt.

Die Studie wurde mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (NMRT) an einer Gruppe von Personen durchgeführt, zu der Kriegsveteranen, bei denen eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde, Menschen, die als Kinder geschlagen und sexuell missbraucht worden waren, und eine Kontrollgruppe gehörten.

In der ersten Gruppe wurde eine Verringerung des Volumens des rechten Hippocampus um etwa 8 Prozentfestgestellt. Dies steht im Zusammenhang mit der negativen Wirkung des Stresshormons Cortisol, dessen Spiegel in Stresssituationen sehr hoch ist. Der Körper wehrt sich auf natürliche Weise gegen Schmerzen und Stress mit Endorphinen und Enkephalin.

Bei Patienten mit posttraumatischem Stresssyndrom wurde beobachtet, dass sie an allgemeiner Gefühllosigkeit, emotionaler Abstumpfung und Taubheit leiden, dass die Aktivität der Opiatmechanismen zunimmt, die nicht gehemmt werden, so dass die Ausschüttung von Endorphinen nicht anpassungsfähig ist und zu den oben genannten Symptomen führt. Opfer von Gewalt haben hohe Werte von Noradrenalin, einem Transmitter, der mit Stressreaktionen in Verbindung gebracht wird. Erhöhtes Noradrenalin stimuliert das Gehirn in einen Alarmzustand.



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Menschen, bei denen eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde, reagieren in bestimmten Situationen überempfindlich, insbesondere auf Reize, die mit Gewalt verbunden sind. Dies führt einerseits zu erhöhter Sensibilität und weniger kontrollierten emotionalen Reaktionen und andererseits zu einer übermäßigen Desensibilisierung.