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Die Merkmale der Fettleibigkeit

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Die Merkmale der Fettleibigkeit

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Übergewicht, Fettleibigkeit

In diesem Artikel betrachtet der Autor die heutige Wahrnehmung des Phänomens des übermäßigen Körpergewichts aus verschiedenen Perspektiven: medizinisch, kulturell, sozial und psychologisch.

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Psychologische Perspektive
Die psychologische Perspektive betrachtet Adipositas subjektiv, aus der Sicht des Einzelnen. Sie stützt sich nicht auf objektive Körpermassenindizes, sondern auf das Gefühl, fettleibig zu sein. Manchmal wird dieses Gefühl durch eine Zunahme des Körpergewichts über die Norm hinaus bestätigt, ein anderes Mal ist es unbegründet. Ein extremes Beispiel für den Glauben an die eigene Fettleibigkeit, obwohl man eigentlich dünn ist, ist die so genannte Magersucht.
Das Gefühl, fettleibig zu sein, geht mit der Überzeugung einher, ein zu hohes Körpergewicht zu haben, und/oder mit der Vorstellung, der eigene Körper sei massiv und unattraktiv. Dies geht in der Regel mit einer Reihe von psychologischen Schwierigkeiten einher, wie z.B. mangelnde Akzeptanz des eigenen Aussehens, verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers, depressive Stimmung, Gefühle der Verletzung und des Grolls, Gefühle der Machtlosigkeit und des fehlenden Einflusses, zwanghaftes Denken über Essen und Kalorien, Störungen bei den täglichen Aktivitäten und in den Beziehungen zu anderen Menschen sowie mangelnde Kontrolle über die Menge und Qualität der aufgenommenen Nahrung.
Da es keinen engen Zusammenhang zwischen der subjektiven Überzeugung von der eigenen Fettleibigkeit und dem tatsächlichen Körpergewicht gibt, können auch objektive Veränderungen des Körpergewichts (z.B. der Verlust von einigen oder mehreren Kilogramm) vom psychologischen und emotionalen Wohlbefinden unbeeinflusst bleiben. Dies ist dann der Fall, wenn das Gewicht zwar sinkt, die abnehmende Person die Ergebnisse aber nicht sieht, mit den Ergebnissen nicht zufrieden ist oder sich ihre Stimmung und ihr Selbstwertgefühl nicht verbessern, obwohl sie die Veränderungen bemerkt. In diesem Fall ist es unerlässlich, eine psychologische Therapie in die Behandlung von Fettleibigkeit einzubeziehen. Dies ist besonders wichtig für diejenigen, die unter Phantomfettleibigkeit leiden. Bei diesem Phänomen sind normalgewichtige Menschen, die früher fettleibig waren, der festen Überzeugung, dass ihr Körpergewicht immer noch über der akzeptierten Norm liegt.
Bibliographie:
Kaschack E. (2001). Die neue Psychologie der Frauen. Ein feministischer Ansatz. Danzig: GWP.
Zahorska - Markiewicz B. (2005). Wissenschaft und Praxis bei der Behandlung von Fettleibigkeit. Kraków: ArchiPlus.
Bak-Sosnowska M. (2009). Zwischen Körper und Geist. Fettleibigkeit und Gewichtsabnahme in einem integrativen Ansatz. Impuls Verlag, Kraków.

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