Onkologische chirurgische Eingriffe werden dank des Einsatzes der weltweit neuesten medizintechnischen Fortschritte immer sicherer für den Patienten und können mit dem Ziel einer Heilung auch bei fortgeschrittenen Wucherungen durchgeführt werden. Die Geräte zur Strahlenbehandlung (Radiotherapie) werden im Hinblick auf eine immer präzisere Arbeitsweise entwickelt und ermöglichen eine gezielte Behandlung, die sich auf die Tumorläsion konzentriert und die kritischen Organe in der Umgebung nur minimal belastet. Die Ergänzung der onkologischen Behandlung durch Medikamente anderer Gruppen, die ebenfalls neu sind und auf der Grundlage früherer Erfahrungen mit Patienten nach und nach modifiziert und verbessert werden, ermöglicht es, die Nebenwirkungen der onkologischen Behandlung, die eine Belastung darstellen, besser zu vermeiden.
Strahlentherapie - Nebenwirkungen
Strahlung ist keine sichere Therapie - sie kann auch gesunde Zellen in der unmittelbaren Umgebung eines Krebstumors schädigen. Solange der Patient in einem guten Allgemeinzustand ist, keine Immunschwäche hat und sich gut ernährt, können sich normale, gesunde Zellen viel schneller regenerieren, so dass - in den meisten Fällen - keine dauerhaften Strahlenschäden auftreten.
Das Spektrum der Nebenwirkungen einer Strahlentherapie hängt von der Art und Dosis der Strahlung, dem behandelten Körperbereich und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten gegenüber dieser Art von Behandlung ab. Einige Patienten überstehen einige Wochen der Bestrahlung sehr glimpflich, während bei anderen sehr belastende Nebenwirkungen auftreten, die manchmal einen dringenden Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Frühe (akute) Komplikationen, die bereits während oder kurz nach der Strahlentherapie auftreten, sind in der Regel von kurzer Dauer und reversibel. Sie beschränken sich meist auf lokale Weichteil- und Schalenreaktionen, die ohne Narbenbildung mit der Regeneration der Epidermis und Dermis abklingen. Gelegentlich treten schmerzhafte Schwellungen des bestrahlten Bereichs (insbesondere in Gebieten nach Lymphadenektomie - Entfernung von Lymphknoten) und andere organspezifische Komplikationen auf. Späte (chronische) Komplikationen können mehrere bis mehrere Monate nach der Bestrahlung auftreten und manchmal zu chronischem Organversagen führen (z.B. Lungen- oder Nierenfibrose, Herzversagen, Knochennekrose, nicht heilende Geschwüre). Bei angemessenem Schutz und unter Beachtung der Empfehlungen der behandelnden Ärzte und des Pflegepersonals, die in der Arbeit mit onkologischen Patienten erfahren sind, können diese Komplikationen in den allermeisten Fällen vermieden oder auf ein Maß reduziert werden, das die aktive Funktion nicht beeinträchtigt und die Lebensqualität des Patienten nicht einschränkt.
Nuklearmedizin
In der Onkologie werden die Errungenschaften der Nuklearmedizin in der Diagnostik eingesetzt - z.B. der Nachweis so genannter 'Sentinel'-Knoten zur Beurteilung des Fortschreitens des Krebses - das Vorhandensein von Krebsmetastasen in regionalen Lymphknoten (z.B. Technetium Tc43 - Brustkrebs, malignes Melanom). Radioaktive Isotope (z.B. Strontium Sr89, Samarium Sm153, Phosphor P32) werden zur Behandlung von Metastasen fester Tumore in den Knochen eingesetzt. Das am häufigsten verwendete Isotop ist Strontium. Als Kalziumanalogon reichert es sich selektiv in osteolytischen Herden im Knochen an und sendet Strahlung aus, die die Tumorzellen lokal zerstört, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen.
Die Hauptindikation für den Einsatz des radioaktiven Isotops Strontium sind multiple, klinisch symptomatische, schmerzhafte Knochenmetastasen, die aufgrund ihrer Ausdehnung nicht mit externen Quellen bestrahlt werden können (Teletherapie). Metastatische Läsionen im Osteoskelettsystem, insbesondere wenn sie sich in langen Knochen befinden (Oberschenkelknochen, Schienbein, obere Gliedmaßen und Schulterknochen), schwächen deren innere Struktur erheblich. Sie prädisponieren zu pathologischen Frakturen, die sehr schwer zu behandeln sind. In einem solchen Fall, insbesondere bei multiplen Tumoren, ist eine isotopische Behandlung selbst bei geringen Schmerzen angezeigt. Sie bietet die Möglichkeit, Schmerzen vorzubeugen und die Knochen an der Stelle der Metastasen zu stärken.
Foto: panthermedia
Die therapeutisch-analgetische Wirkung lässt nach maximal 12 Monaten nach (durchschnittlich 4-10). Manchmal kommt es paradoxerweise zu einer vorübergehenden Zunahme der Schmerzintensität, bevor die volle gewünschte schmerzlindernde Wirkung eintritt. Am häufigsten wird diese Art von Verfahren bei Brustkrebs- und Prostatakrebsmetastasen in den Knochen eingesetzt. Die Isotopenbehandlung kann gleichzeitig mit einer Bestrahlung durch eine externe Quelle (Teletherapie) eingesetzt werden.