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Stress-Essen

Monika Bak-Sosnowska Ph.D. Abteilung für Psychologie SUM, Primodium Büro in Katowice

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Stress-Essen

medforum

Lebensmittel

Der Autor beschreibt die Gründe für die Behandlung des Essens als destruktive Art der Stressbewältigung und dessen Umstellung auf andere, konstruktive

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Stress ist ein untrennbarer Begleiter im Leben. Er tritt sowohl dann auf, wenn wir mit ernsthaften Schwierigkeiten im Leben konfrontiert sind, mit Krisen, Tragödien, als auch dann, wenn sich die Situation unerwartet ändert oder wir einfach mit übermäßigen täglichen Pflichten überfordert sind. Stress ist unvermeidlich, aber gleichzeitig wäre es unerträglich, ihn ständig zu erleben, ohne Momente der Erholung. Stress erzeugt Spannungen in der Psyche und im Körper, die allgemeines Unbehagen und das Bedürfnis nach Entlastung hervorrufen. Menschen haben unterschiedliche Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Manche provozieren Streit, andere gehen ins Schwimmbad oder zum Einkaufen, nehmen ein warmes Bad oder schließlich... essen. Essen unter Stress ist ganz normal. Früher glaubte man, dass Essen beruhigt, beruhigt, entspannt, Trost spendet. Vor allem Süßigkeiten werden solche Eigenschaften zugeschrieben. Aber kann Essen wirklich ein Heilmittel gegen Stress sein?

Die Macht der Assoziation

Die Bildung von Assoziationen zu Nahrungsmitteln beginnt bereits in den ersten Tagen unseres Lebens. Wenn ein Baby weint und es schwer zu erraten ist, was es braucht, prüft die Mutter in der Regel, ob seine Windel nass ist und versucht zu erkennen, ob es Schmerzen oder ein anderes objektives Hindernis hat. Wenn keiner dieser Umstände gegeben ist, stillt sie ihr Baby oder gibt ihm eine Flasche. Diese Methode erweist sich in der Regel als wirksam und dient nicht nur der Befriedigung des Hungers. Zusätzlich zur Nahrung erhält das Baby, das sich an die Mutter kuschelt, ihre Nähe, ihre Wärme, den Klang ihres Herzschlags, ihren Blick auf sein Gesicht und die vertraute Melodie ihrer Stimme. Der Akt des Essens ist mit einer Reihe positiver Empfindungen verbunden und diese oft wiederholte Beziehung wird verstärkt und bleibt ein Leben lang im Gedächtnis. Auch wenn das Kind älter ist, begleitet Essen weiterhin soziale Beziehungen - es hilft, Emotionen auszudrücken und begleitet bestimmte Situationen (z.B. Eiscreme zur Feier einer guten Note, Schokolade zum Trost, Popcorn im Kino und ein Riegel für eine Fahrradtour).

In Stressmomenten ist unsere Psyche überlastet und kann dazu neigen, sich zurückzuziehen. Dabei schalten wir Kontrollmechanismen und rationales Denken aus und schalten automatische Gedanken und Verhaltensweisen ein. Wir greifen dann auf alte, bewährte Reaktionsweisen zurück, von denen wir wissen, dass sie Erleichterung bringen. Ein solcher Weg ist das Essen. Meistens ist dies ein Verhalten, dessen wir uns nicht bewusst sind. Wenn wir reflexartig nach dem Essen greifen, sind wir uns vielleicht nicht einmal bewusst, was uns gestresst hat oder dass wir uns gerade in einem gestressten Zustand befinden. Wir neigen dazu, alle Signale des Körpers und des mentalen Unbehagens als Hunger zu interpretieren.

Der erste Schritt zu einer besseren Stressbewältigung besteht darin, die Assoziationen und Gewohnheiten des übermäßigen Essens unter Anspannung zu erkennen. Es lohnt sich, die folgenden Fragen zu beantworten: Wie empfindet mein Körper Anspannung? Welche Signale sendet er mir? Was geht in diesem Moment in meinem Kopf vor, woran denke ich, wie denke ich? Zu welchen Lebensmitteln greife ich? Wo esse ich? Wie esse ich? Wie schnell? Die Änderung jedes der folgenden Elemente trägt dazu bei, das übermäßige Essen unter Stress besser in den Griff zu bekommen.

Mentale Hygiene

Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass Vorbeugen besser ist als Heilen. Wenn der Körper und die Psyche in guter Verfassung sind, ist die allgemeine Widerstandsfähigkeit größer und es fällt leichter, Herausforderungen zu bewältigen. Wenn der Körper übermüdet oder erschöpft ist, kommt er weniger gut zurecht. Während der Stärkung der körperlichen Immunität viel Aufmerksamkeit geschenkt wird (z.B. Impfungen, Vitamine, Probiotika), wird wenig über die Entwicklung der psychischen Immunität gesagt. Die psychische Widerstandsfähigkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst.

Foto: panthermedia

Dazu gehören:

  • ausreichender Schlaf - man geht davon aus, dass 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht für einen Erwachsenen optimal sind; diese Zeit kann individuell variieren, aber es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sich der Körper jede Nacht erholt,
  • geistige Entspannung und Ruhe - es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Anstrengung, Aktivität, Arbeit und Vergnügen und Ruhe zu halten; dies kann durch Hobbys, Sport oder jede andere Aktivität erreicht werden, die Freude bereitet,
  • positives Denken - über sich selbst, andere Menschen und die Welt um Sie herum,
  • eine günstige emotionale Situation - um z.B. anhaltende Unsicherheit, chronische Konflikte, Gewalt, Mobbing zu vermeiden,
  • soziale Unterstützung - die Anwesenheit von Menschen, mit denen Sie aufrichtig reden können, auf deren Hilfe Sie zählen können, das Gefühl, dass Sie nicht allein sind,
  • Erwerb von Wissen und Fähigkeiten - das Erlernen von z.B. Entspannungstechniken oder Durchsetzungsvermögen führt nicht nur dazu, dass Sie sich besser fühlen, sondern auch dazu, dass Sie schwierige Situationen besser bewältigen können.