Der Autor analysiert die häufigsten Ursachen für das Scheitern einer Gewichtsabnahme
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Eine weitere Denkfalle ist die Annahme, dass es beim Abnehmen darum geht, 'sich in Ordnung zu bringen', und dass man, sobald dies erreicht ist, zu seinem alten Lebensstil zurückkehren und trotzdem schlank bleiben kann. Die Durchführung einer so genannten 'Abnehmkur' bedeutet eine anstrengende, aber zeitlich begrenzte Anstrengung. Manchmal ist diese Zeit vorgegeben, wie bei bestimmten Diäten (z.B. "5 Kilo in einer Woche!", "10 Kilo in drei Wochen!" usw.), ein anderes Mal ist sie an das Erreichen eines bestimmten Gewichtsverlusts gebunden ("bis ich 7 Kilo abgenommen habe"). In beiden Fällen besteht das Ziel darin, die richtige Zahl auf der Waage zu erreichen. Auch wenn die Gewichtsabnahme mit vielen Opfern verbunden ist, werden diese manchmal dadurch gemildert, dass man das "Ende" der Diät herunterzählt, von seiner Traumfigur träumt und sich an Produkten labt, die während der Diät "verboten" sind.
Die natürliche Folge ist, dass die Diät beendet wird, wenn das Zielgewicht erreicht ist oder wenn die Fortsetzung der Diät zu beschwerlich und erfolglos wird. Dann kehrt man zum so genannten 'normalen' Essen zurück. Das bedeutet, dass man zu alten, wenig hilfreichen Essgewohnheiten zurückkehrt und sich nicht mehr körperlich betätigt - sofern man dies überhaupt getan hat. Infolgedessen kehrt das Gewicht - über einen kürzeren oder längeren Zeitraum - zum Ausgangspunkt zurück und überschreitet ihn manchmal sogar deutlich, was als "Jo-Jo-Effekt" bezeichnet wird.
Negative Einstellungen, unrealistische Überzeugungen und falsche Vorstellungen sind einer erfolgreichen Behandlung von Fettleibigkeit nicht förderlich. Diese Situation gleicht dem Aufbruch zu einer Reise mit einer veralteten Karte, einem funktionsunfähigen Auto und einem Ort, der in der Realität ganz anders aussieht als in den Geschichten.
Ungünstige Umstände
Man sagt, dass wollen bedeutet, etwas tun zu können. Wenn jemandem also etwas wirklich am Herzen liegt, ist er in der Lage, sein Ziel zu erreichen. Bei der Behandlung von Fettleibigkeit ist der größte Einfluss auf den Erfolg natürlich der Patient selbst - seine Einstellung und seine Befolgung der Empfehlungen. Die Bedeutung anderer Faktoren - das soziale Umfeld, der allgemeine Gesundheitszustand oder die wirtschaftlichen Bedingungen - darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
Eine Diät macht es den Menschen im Allgemeinen schwerer, in sozialen Situationen zu funktionieren. Menschen, die abnehmen, fühlen sich in der Regel sehr unbehaglich im Zusammenhang mit ihren Ernährungseinschränkungen. Es ist besonders schwierig, an gesellschaftlichen Anlässen teilzunehmen, bei denen das Essen im Vordergrund steht (z.B. Partys, Grillfeste), oder sich zu weigern, wenn einem feierlich Essen serviert wird (z.B. bei Firmenfeiern, Einladungen zum Essen). Menschen, die an Gewichtsverlust leiden, entwickeln eine Reihe von Strategien, um mit diesen Hindernissen umzugehen: Vermeidung (Verweigerung der Teilnahme an gesellschaftlichen Veranstaltungen), Unterwerfung (Unterbrechung der Diät für die Dauer einer gesellschaftlichen Veranstaltung), Konfrontation (offizielle Bekanntgabe des Gewichtsverlusts und der beschlossenen Diätbeschränkungen), Ausreden (Erklärung von Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden).
Diese Verhaltensweisen können wirksam sein, aber sie verursachen bei der Person, die sie anwendet, und oft auch bei anderen Personen in der Gesellschaft großes Unbehagen. Außerdem sind sie langfristig nicht haltbar, da sie zu einem quälenden Gefühl des 'Andersseins', des Verletzt-Seins, der Einschränkung und des Ausschlusses vom gesellschaftlichen Leben führen. Die Haltung derjenigen, die dem Abnehmwilligen nahe stehen - Familie, Freunde, Bekannte - ist in diesem Fall ebenfalls wichtig. Dies kann in Form von sozialer Unterstützung geschehen, wie z.B. Verständnis, Ermutigung, Lob, Zubereitung von kalorienarmen Mahlzeiten usw. Es kann aber auch zu Distanzierung führen. Sie kann aber auch in Form von Missbilligung und sogar in Form von Entmutigung oder Belästigung der Person, die abnimmt, erfolgen.
Das Erinnern an frühere Misserfolge, das Aussetzen gegenüber diätetischen Versuchungen oder das Verharmlosen der Auswirkungen kann selbst die anfangs motivierteste Person effektiv vom Abnehmen abhalten. Die negativsten Auswirkungen hat die negative Einstellung der Familie. Vorwürfe übermäßiger Selbstfürsorge (z.B. Gymnastik, Spazierengehen, Körperpflege) oder Geld für sich selbst auszugeben (z.B. für kalorienarmes Essen, Schwimmbad, neue Kleidung) können sehr schmerzhaft sein, insbesondere für Frauen.
Ein weiterer Umstand, der eine erfolgreiche Behandlung von Fettleibigkeit erschwert, ist das Vorhandensein von Begleiterkrankungen - sowohl somatischen als auch psychischen. Körperliche Erkrankungen können das allgemeine Funktionieren deutlich beeinträchtigen, die Stimmung verschlechtern, die Einnahme von appetitanregenden Medikamenten erfordern, körperliche Aktivität erschweren oder unmöglich machen usw. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Störungen im Zusammenhang mit der Psyche oder den Emotionen, die eine Gewichtsabnahme ebenfalls behindern können. Dazu gehören unter anderem Depressionen, Neurosen, psychische Bulimie, zwanghaftes Essverhalten und nächtliches Essen. Wenn solche Beschwerden vorliegen, ist es ratsam, diese zuerst zu behandeln und erst in zweiter Linie eine Behandlung zur Gewichtsabnahme zu beginnen. Andernfalls könnte sich die Wirksamkeit der Behandlung als sehr gering erweisen und in keinem Verhältnis zu den unternommenen Anstrengungen stehen.
Auch die materiellen Bedingungen sind ein wichtiger Faktor, der die Gewichtsabnahme fördert oder behindert. Begrenzte finanzielle Mittel erschweren den Kauf bestimmter Lebensmittel, insbesondere wenn der Abnehmwillige sich um die tägliche Ernährung der ganzen Familie kümmern und die Mahlzeiten so zubereiten muss, dass die begrenzten Mittel den Bedarf aller Haushaltsmitglieder decken. Auch die Inanspruchnahme kostenpflichtiger körperlicher Aktivitäten, wie Schwimmbad oder Aerobic, wird schwieriger, ebenso wie der Kauf neuer Kleidung, wenn das Gewicht deutlich reduziert ist.
Bibliographie:
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- Bak - Sosnowska M. (2005). Psychologische Determinanten des Scheiterns der Gewichtsabnahme. Annales Academiae Medicae Silesiensis, 59 (4), 324 - 327.
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