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Gesichter der klinischen Psychologie - Buchbesprechung

Msgr. Anna Słomian

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Gesichter der klinischen Psychologie - Buchbesprechung

medforum

Patient im Büro des Psychologen

Ein Mentor ist ein weiser Lehrer, während ein Meister jemand ist, der uns nicht nur gekonnt die Wege des Wissens zeigt, sondern uns auch unser wissenschaftliches und forschendes Potenzial bewusst macht und es entdeckt. Leider erkennen Studenten heutzutage Dozenten immer seltener als Meister an und nennen sie immer seltener Autoritäten. Wenn Schüler, Studenten und Kollegen einen verstorbenen Mentor würdigen, sollte dem daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

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Der letzte Artikel im zweiten Teil ist dagegen den Alternativen zur traditionellen Alkoholtherapie gewidmet, nämlich der Minnesota-basierten Therapie und der kognitiven Verhaltenstherapie. Der Inhalt dieses Unterabschnitts dürfte für Therapeuten, Kliniker und Leser, die nicht beruflich auf Suchtbehandlung spezialisiert sind, gleichermaßen von Interesse sein. Die Klarheit der Sprache und des Stils, die der Autor verwendet, ist ebenfalls hilfreich für das Verständnis des Artikels. Jan Chodkiewicz schreibt hier, was es mit dem innovativen Ansatz zur Behandlung von Süchtigen auf sich hat, der in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren eingeführt wurde. Er betrachtet die Alkoholsucht als eine primäre Krankheit mit vielfältigen Ursachen und ohne Heilung.


Chodkiewicz widmet sich in mehreren Kapiteln auch der Behandlung von Süchtigen in polnischen Therapieeinrichtungen und stellt eine Reihe von Forschungsfragen und Problemen bei der Auswahl der Therapie für einen bestimmten Patienten. Es ist erwähnenswert, dass der Autor dieses Artikels zum ersten Mal in den Vorlesungen von Janusz Kostrzewski über klinische Psychologie von der Sucht erfuhr, als er Student in Łódź war. Die folgenden Teile dieser Publikation sind ebenso interessant. Der dritte Teil mit dem Sammeltitel Die Erfahrung von Behinderung und die Möglichkeiten, damit umzugehen, enthält sieben Forschungsartikel.

Auch die nachfolgenden Artikel sind eine interessante Lektüre und eine Informationsquelle vor allem für Fachleute - hier aus dem Bereich der Sonderpädagogik und andere Fachleute, die mit geistig behinderten Menschen arbeiten - Therapeuten, Psychologen, Oligophrenopädagogen usw.


Das Eröffnungskapitel des dritten Teils der Publikation befasst sich mit der Einstellung nichtbehinderter Menschen gegenüber behinderten Menschen, den persönlichen und umweltbedingten Determinanten dieser Einstellung und den Gründen für z.B. negative Einstellungen gegenüber Menschen mit Funktionsstörungen und älteren Menschen. In den folgenden Artikeln befassen sich die Autoren mit dem Problem des Selbstwertgefühls und der Selbstwahrnehmung von Jugendlichen mit leichten Behinderungen und mit der Frage, welche Bedingungen für einen Schüler mit einer Lernbehinderung notwendig sind, um Bildungserfolg zu erzielen.

Agnieszka Kusz und Wojciech Otrębski befassen sich mit dem äußerst schwierigen Thema der Sexualität geistig behinderter Menschen und der Sexualerziehung für diese Personengruppe. Die Autoren haben sich zum Ziel gesetzt, die Ergebnisse der Forschung zur Sexualität von Menschen mit Behinderungen sowie den theoretischen Kontext der Analysen darzustellen und zu analysieren. In den Tabellen, die die Diskussion begleiten, werden die Ergebnisse von Fragebögen vorgestellt, die durchgeführt wurden, um den Wissensstand über ausgewählte Erscheinungsformen der Sexualität und den Zusammenhang zwischen dem praktizierten Sexualverhalten und dem Geschlecht sowie dem Grad der geistigen Behinderung zu überprüfen.


Die letzten beiden Beiträge in diesem Abschnitt befassen sich mit Familien von Menschen (hauptsächlich Kindern) mit Entwicklungsstörungen und dem Down-Syndrom. Die Autoren befassen sich mit den Erfahrungen und Erlebnissen der Großeltern von Kindern mit Entwicklungsstörungen, mit der Unterstützung, die Großeltern der Familie eines Kindes mit einer Behinderung gewähren, und mit den Faktoren, die für die Beteiligung an der Erziehung behinderter Enkelkinder und die Unterstützung der Eltern dieser Kinder entscheidend sind. Elżbieta M. Minczakiewicz analysierte ihrerseits die Situation in Familien, in denen ein Kind mit Down-Syndrom auftaucht, die Lebensqualität dieser Familien und den Grad der Intensität des Sinns im Leben.